Fragen und Antworten zur AG Prävention und Mobbing
Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Mobbing.
Eine verbindliche Definition von »Mobbing« (auch Bullying) gibt es nicht. Grundsätzlich versteht man aber darunter jede Form von Gewalt von Schülern untereinander, insbesondere dann, wenn sie sich von einer Gruppe gegen Einzelne richtet (mob: Bande, Rotte). Mobbing beinhaltet, dass jemand von einer Gruppe wiederholt schikaniert, belästigt oder drangsaliert wird.
Körperliche Gewalt ist in der weiterführenden Schule eher eine seltene Erscheinungsform. Unter Mobbing fällt auch psychische Gewalt, z.B. dauernde Beschimpfungen, schwere Beleidigungen oder vorsätzliche Isolation einer Person durch eine Gruppe. Vergleichsweise neu ist das sogenannte Cyber-Mobbing, das in sozialen Medien oder Chats stattfindet und, obwohl es sich nicht unmittelbar, sondern medial gegen eine Person richtet, ebenso belastend sein kann.
Es ist eines der Probleme, dass es gar nicht so leicht ist, Mobbing zu erkennen. Spätestens zum Beginn der Pubertät, wenn die Kinder nicht mehr jede Gefühlsregung zuhause erzählen, sondern auch einiges schon mit den Freunden (und sich selbst) ausmachen wollen, muss man schon etwas genauer hinhören.
Auch sind Übergänge von »normalen« Zankereien zum Mobbing fließend und individuell unterschiedlich. Dazu kommt, dass schon die Bewertung üblicher Umgangsformen unter Jugendlichen für Erwachsene nicht immer leicht zu beurteilen sind: Ein etwas rauerer Umgangston unter Jugendlichen muss noch lange kein Mobbing bedeuten, auch wenn es Eltern von außen so erscheinen mag. Dabei gibt es große individuelle Unterschiede: Was das eine Kind locker wegsteckt, empfindet ein anderes vielleicht schon als schwere Kränkung..
Wenn ein Kind über längere Zeit ohne erkennbaren Anlass nicht mehr in die Schule gehen will, sollte man aufmerksam werden, spätestens aber, wenn körperliche Symptome dazu kommen. Bei Anzeichen körperlicher Gewalt besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf!
Das ist kein ungewöhnliches Problem. Mobbingopfer befürchten oft, dass sie durch eine Offenlegung des Mobbings die Situation für sich nur noch schlimmer machen und ziehen es daher vor, lieber gar nichts zu unternehmen. In diesem Fall sollten Sie aber trotzdem das vertrauliche Gespräch suchen, damit Ihr Kind wieder unbeschwert die Schule besuchen kann. Mehr zu möglichen Ansprechpartnern finden Sie unten.
Der soziale Umgang miteinander ist an einer Ganztagsschule von besonderer Bedeutung, weil viele Kinder durch die lange Anwesenheit in der Schule den hauptsächlichen Freundeskreis auch hier finden. Daher ist ein respektvoller Umgang miteinander am OSG immer ein Thema, auch wenn das nicht ausdrücklich als Mobbing-Prävention benannt wird.
Schon ab der Orientierungsstufe sind feste Einheiten zur Sensibilisierung, zum Umgang mit Konflikten und Übungen in diesem Bereich vorgesehen, zum Beispiel in Form der MUT-Stunde (MUT = Miteinander Umgehen Trainieren)/ ProPp-Stunde (Programm zur Primärprävention).
Generell gibt es die Beobachtung, dass Mädchengruppen in der Mittelstufe dazu neigen, ihre Gruppe zu stärken, indem einzelne andere Schülerinnen ausgeschlossen werden. Während der Prozess der Gruppen-Findung und -Stärkung als natürlicher Prozess zu bewerten ist, der gerade auch durch das Einsetzen der Pubertät verstärkt wird, sind die Methoden der Ausgrenzung zum Teil grenzwertig, da sie subtil eingesetzt werden, der Lehrkraft häufig nicht auffallen, den Betroffenen/die Betroffene allerdings zutiefst verunsichern können. Generell erscheint es so, dass Mädchen eher "stumm" mobben und es fast nie zu körperlichen Übertritten kommt.
In der Regel ist Mobbing keine Straftat. Wenn es aber einmal soweit kommen sollte (etwa im Falle einer schweren Körperverletzung), wäre es auch nicht mehr Sache der Schule, das zu ahnden, sondern die Schulleitung wäre sogar verpflichtet, eine solche Tat der Polizei zur Anzeige zu bringen. Das kommt aber glücklicherweise so gut wie nie vor!
Der Ansatz am OSG ist nicht in erster Linie die Bestrafung eines Täters, sondern die Einsicht und das Ziel, für alle Beteiligten einen Weg aus dem Konflikt zu finden, der zu einem mindestens »neutralen« Miteinander führt.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind unter dem Verhalten einer bestimmten Lehrkraft leidet, wird ebenso das Gespräch mit der Klassenleitung der erste Weg sein, das zu klären. Ist die Klassenleitung selbst die verursachende Person, wäre die Stufenleitung die nächste Anlaufstelle.
Egal, ob Sie den Eindruck haben, Ihr Kind wird gemobbt oder auch nur einfach unsicher sind – an der Schule gibt es verschiedene Ansprechpartner, an die Sie sich wenden können. Dabei sind zwei Dinge wichtig: Es gibt keine feste Regel
- wann Sie sich melden
- an wen Sie sich wenden.
Es ist natürlich sicher sinnvoll, sich mit Vorgängen in der Klasse zunächst an die Klassenleitung zu wenden, denn die kennt in der Regel zumindest die Beteiligten. Es ist allerdings gut möglich, dass auch die Klassenleitung nichts von eventuellen Auseinandersetzungen oder dem Mobbing mitbekommen hat, denn naturgemäß finden solche Dinge nicht unter den Augen von Erwachsenen statt, sondern eher in unbeobachteten Momenten. Aber die Klassenleitung kann mit Ihnen und dem Kind die weiteren Schritte besprechen.
Wenn Sie sich nicht an die Klassenleitung wenden möchten, sondern an eine gänzlich unbeteiligte Person, stehen Ihnen folgende Lehrkräfte zur Verfügung, die alle speziell ausgebildet sind:
- Frau Leyendecker, E-Mail: leyendecker.silke@osg-mainz.de
- Frau Müller, E-Mail: mueller.katrin@osg-mainz.de
- Frau Böswald, E-Mail: boeswald.susanne@osg-mainz.de
- Frau Kirschenmann Kirschenmann.Dorothee@osg-mainz.de
- Frau Keßler Kessler.Lisa@osg-mainz.de
- Hr. Oehl Oehl.Tobias@osg-mainz.de
- Hr. Dr. Schimmel Schimmel.Alexander@osg-mainz.de
Außerhalb des Kollegiums wären noch Frau Istvancsek (pädagogische Fachkraft, istvancsek.sigrid@osg-mainz.de) sowie der Schulpsychologische Dienst der Stadt Mainz ansprechbar.
Und nicht zuletzt steht Ihnen selbstverständlich auch der SEB für eine erste Einschätzung zur Verfügung.
Hierfür gibt es keine allgemeinverbindliche Aussage. Gerade zu Beginn der 5. Klasse ist der lange Schultag für viele Kinder sehr anstrengend. Überall gibt es Neues zu entdecken und zu beachten; Und es ist den ganzen Tag unter anderen Kindern! Es kann also gut sein, dass ihr Kind nach der Schule froh ist, erst einmal Ruhe zu haben und alleine zu sein. Unsere Empfehlung: Geben sie ihm diese Zeit und warten sie ab, bis die Eingewöhnungsphase vorbei ist und überlegen sie dann gemeinsam, was nach der Schule noch klappt.
